Über meine neue Kolumne oder auch: Eine Hommage an die Buchhandlungen
Der Herbst ist in vollen Zügen angekommen. Unwetter und Kälte geben bereits einen Vorgeschmack auf den Winter. Bei kalten Temperaturen macht man es sich da eher Zuhause gemütlich, wozu bei vielen – wie auch bei mir – ein gutes Buch gehört. So bilden die kalten Jahreszeiten für den Buchhandel die wichtigste Zeit des Jahres: Es ist der Startschuss für viele Neuerscheinungen. Bei der größten Buchmesse Deutschland in Frankfurt am Main im Oktober stellten sich Verlage mit ihren neuesten Büchern vor. Der Herbst ist auch die Aufwärmphase für Weihnachten, ein für den Buchhandel wichtiges Geschäft, nicht ohne Grund:
Das Buch, eine von aussterben bedrohte Art
Denn der Buchhandel als Wirtschaftszweig erscheint kein Selbstläufer mehr. Das Buch steht in Konkurrenz zu den modernen Medien Film und Fernsehen sowie vor allem die digitale Welt erscheint der größte Gegner. Man kann bequem vom Laptop, Tablet oder Handy aus lesen und muss nicht zwangsläufig mehr ein Buch aufschlagen, um sich weiterzubilden. Die Buchhändler stehen in Konkurrenz mit Online-Anbietern. Das Buch eine vom aussterben bedrohte Art, die es zu schützen gilt – genauso wie die kleinen Buchläden. Leider trauen sich immer weniger Buchhändler selbständig zu machen, zumal überhaupt weniger junge Absolventen nach der Schule die Buchhändlerausbildung wagen. Viele Buchläden schließen nach und nach. Selbst die großen Buchhandelsketten Thalia und Hugendubel haben heutzutage zunehmend Schwierigkeiten, ausreichend Gewinne zu erzielen und schließen Filialen.
In meiner Heimatstadt gibt es außer einem Buchladen keine privaten mehr, sondern nur noch eine Kette und von dieser sogar nur 2 Filialen und das in einer Stadt mit 230.000 Einwohnern, als streng genommen einer Großstadt. In Berlin sieht das ein Glück noch anders aus und es finden sich in allen Bezirken noch so der eine oder andere private Laden um’s Eck. Genau das möchte ich weiterhin unterstützen.
#neuekolumne #lieblingsbuchhandlung
Deshalb kam ich auf die Idee zu einer neuen Kolumne, unter dem Namen: #lieblingsbuchhandlung. Ab und zu habe ich bereits im Rahmen meiner monatlichen Lesemonate, den so genannten „Blättermonaten“, Tipps gegeben und so private Buchhandlungen vorgestellt. Dies möchte ich ausweiten und so noch mehr dazu ermuntern, den Buchladen vor Ort aufzusuchen. Dahingehend werde ich ab sofort regelmäßig Buchläden in der neuen Kolumne empfehlen und genauer vorstellen. Hiebei wird allerdings ein Schwerpunkt auf Berlin liegen, da es meine Wahlheimat ist. Ich werde Buchhandlungen in verschiedenen Kiezes vorstellen, die ich selbst gern aufsuche und für die Kolumne auch neu entdecken werde. Wenn ich im Urlaub bin, werde ich aber auch in anderen Städten und Ländern die kleinen Buchhandlungen um die Ecke aufsuchen und euch hier präsentieren. Empfehlungen zu besonderen Buchhandlungen in Europa und der Welt gibt übrigens Torsten Woywod in seinen Reiseberichten. Über seine Reise durch Europa zu besonderen Buchhandlungen habe ich bereits in meiner Rezension Eine Bücherreise durch Europa berichtet.
Der Wert von Buchhandlungen
Als kleinen Einstieg gibt es von mir mit diesem Artikel eine kleine Hommage an den Buchhandel allgemein. Klar, scheint es zwar bequemer und einfacher, online Bücher ( vor allem bei dem berühmt berüchtigten Großanbieter) zu bestellen. Doch das Bücher kaufen im Buchladen kann doch so schön sein:
Zuallererst sei gesagt, dass ein Buchhandel auch persönliche Beratung leisten kann. Die meisten Buchhändler lieben es selbst zu lesen und kennen den einen oder anderen Geheimtipp. Sie können individuelle Hinweise geben, welche Bücher aktuell im jeweiligen Genre empfehlenswert wären, hochgelobt und viel verkauft werden. Auch persönliche Lesetipps der Buchhändler können bei der Suche nach einer neuen Leselektüre für einen selbst oder für ein Geschenk helfen, da man bereits ein Gefühl für Inhalt und Stil von Büchern gewinnt. Lasst euch von der Faszination und Begeisterung der Buchhändler anstecken!
Man unterschätzt des Weiteren gern, wie schnell der Einzelhandel Bücher besorgen kann, die er im Laden nicht vorrätig hat. Innerhalb eines Tages kann man sich in aller Regel das Buch in den Laden bestellen, sofern es lieferbar ist. Im Internet dauert es häufig ein bis zwei Tage mehr, da die Post noch ausliefern muss. Gerade in Berlin empfiehlt es sich vor allem in Buchläden einkaufen zu gehen, da die Post bekanntlich ungern die vielen Treppen der Hochhäuser auf sich nimmt.
Es ist genauso ein Irrglaube, dass man im Internet Bücher bekommen könnte, die Buchläden nicht bestellen können. Sobald Bücher bei den Verlagen nicht mehr vorrätig sind, können auch Anbieter im Internet in aller Regel nicht zaubern. Ausnahmen sind, dass online Privatanbieter gebrauchte Bücher anbieten können oder eventuell noch ein Restbestand vorhanden ist bzw. fremdsprachige Bücher häufig online leichter verfügbar sind. Hier kann nämlich ein Zugang zu Großhändlern im Ausland bestehen. Das ist tatsächlich eine Lücke, die die Buchhandlungen in Deutschland noch schließen könnten.
In Buchladen kann man meiner Meinung nach allerdings am besten ausgiebig stöbern- Man kann einfach mal schauen, was es so an Neuerscheinungen oder Büchern des Lieblingsgenres gibt, wobei man die eine oder andere Überraschung finden kann. An Weihnachten oder zu Geburtstagen findet ihr besondere und persönliche Geschenke, ohne ein konkretes Stichwort zu wissen, das ihr erst einmal googeln müsst. Sicher kann man auch online stöbern, aber die Atmosphäre, wenn man den Buchladen betritt und sich in all den Büchern verliert, indem man hineinblättern kann, ist unbezahlbar und nicht durch virtuelle Klicks ersetzbar.
Fazit
So komme ich also mit neuer Energie und Kolumne aus der Blätterpause. Ich bin mir sicher, dass auch bei euch um die Ecke auch eine #lieblingsbuchhandlung schlummert. Schaut euch einfach mal im Kiez um. Ich werde mit der neuen Kolumne bestrebt sein, die eine oder andere Entdeckung zu machen. Dahingehend bin ich aber auch für eure Tipps offen und dankbar. Schreibt mir gern eure persönlichen Lieblingsbuchhandlungen, die ich dann sicher auch mal besuchen und vorstellen werde!
Leider hat meine absolute Lieblingsbuchhandlung bereits vor einiger Zeit die Türen für immer geschlossen. Es war eine eher kleine Buchhandlung, aber sie war einfach perfekt. Ich wurde dort immer sehr gut beraten und egal ob das Buch für mich oder ein Geschenk war, es hat immer 100%ig gepasst. Es gab verschiedene Ecken mit Büchern und irgendwie hatte jeder seine ganz persönliche Lieblingsecke. Und sehr viele Bücher hatte mindestens einer der Chefs oder der Angestellten gelesen. Ich vermisse die Buchhandlung sehr. Aber ich immerhin habe ich das große Glück, dass ich einen ca. zwei Meter hohen Kinder-Bücherregalturm aus der Buchhandlung als Abschiedsgeschenk haben durfte. Dieser hat in meinem Lesezimmer einen Ehrenplatz und bedeutet mir wirklich sehr viel =^_^=
Ein schöner Kolumnen-Auftakt! Bin heute morgen auch zufällig über die Bücher von Torsten Woywood gestolpert und fand die Idee ganz großartig. Werde mir die Bücher auf jeden Fall mal genauer anschauen (springe gleich direkt mal zu deiner Rezension) und folge dir auch mal, weil ich sehr gespannt bin auf deine Buchhandlungsschätze. 🙂
Da freue ich mich aber, dass du meinen Unternehmungen durch die Buchhandlungen folgst. In die Buchhandlungen gehe ich sowieso, aber so weiß ich, dass es auch Interessenten gibt, die darüber lesen wollen und denen ich vielleicht sogar Inspirationen gebe. ?