Vom Kassettenrecorder zum iPhone 11 – Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers – eine Rezension

Als Kind der 90er bin ich mit Bleistiften, die Kassettenbänder entwirren, mit einem Walkman und natürlich den tragbaren CD-Playern, die bei jeder kleinen Erschütterung den Song unterbrechen, aufgewachsen. Der Game Boy war eine Zeit lang mein bester Freund und der Verdienst des Sommerjobs wurde direkt in den ersten PC reinvestiert, einen Windows PC, der groß, grau und klobig viel zu viel Platz auf meinem Schreibtisch einnahm. Kurze Zeit zuvor, begann der Siegeszug der Apple Produkte von einer Garage im Silicon Valley aus, Richtung Europa und die ganze Welt zu rollen, immer im Blick, die Produkte nicht nur in ihrer Funktionalität, sondern auch ihrem Design zu verbessern. Eine Vision fest im Blick, hat der Erfolg von Apple einen Namen: Steve Jobs. 

Inhalt

Steve Jobs, gilt laut seines Wikipedia Artikels, als einer der bekanntesten Persönlichkeiten der Computerindustrie und ist Gründungsmitglied und langjähriger CEO von Apple Inc.. Im Alter von 56 verstarb er an den Folgen seiner Krebserkrankung im Kreise seiner Familie. Die von Steve Jobs autorisierte Biografie wurde von Walter Isaacson verfasst und 2011 veröffentlicht. Link zur Verlagseite.

Steve Jobs - die Autobiografie Walter Isaacson

Rezension

Man könnte meinen, dass mit all dem Wirbel die die Person Steve Jobs schon zu Lebzeiten verursacht hat, befeuert durch die Autobiografie seiner unehelichen Tochter Lisa Brennan-Jobs (hier der Link zur Rezension von Luise), er diese Biografie dazu nutzt, um sich als Person „besser“ zu präsentieren, seine Geschichte gerade zu rücken. Jedoch wird gleich am Anfang, der von ihm autorisierten Biografie klar, dass es hier um keine Verherrlichung der Person Steve Jobs gehen soll. Es ist ihm ein Anliegen, sein Leben so zu porträtieren, wie es war. Mit all den Höhen und Tiefen, mit all den Ausrastern, psychischen Verletzungen gegenüber geliebten Menschen und Mitarbeitern. So überrascht es dann doch, dass er, der Perfektionist Steve Jobs, seine Biografie am Ende nicht gegenlesen wollte, sondern dem Autor ein solches Vertrauen entgegenbrachte, was wohl nur jemand wie er, am Ende seiner Lebenszeit entwickeln konnte.

Mir war es ein Anliegen, die Person Steve Jobs kennen zu lernen, was ihn antrieb, woher er seine Energie und seine Schaffenskraft nahm. Walter Isaacson ist dies, meiner Meinung nach, hervorragend gelungen. Er hat geschickt Ereignisse bei Apple Inc. in Relation zu der Person Steve Jobs und Wegbegleitern gezogen. Hat mir die Faszination der Apple Produkte näher gebracht, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Er porträtiert die Zerrissenheit des Menschen Steve Jobs zwischen seiner Familie und dem Erfolg seiner Firma und seiner vollständigen Hingabe zu letzteren. Er weiß um das schwierige Verhältnis zu seiner Tochter Lisa und würde rückblickend betrachtet auf den Streit um die Anerkennung der Vaterschaft verzichten. Für ihn war es damals aber wohl die einzige Möglichkeit, sich als Person und seine Firma zu schützen. Sprachlos lässt mich, mit welcher Detailverliebtheit sich der CEO Steve Jobs um die Art und Weise der Verpackung der neuen Produkte kümmert, Mitarbeiter zu immer besseren Leistungen anspornt und so scheinbar aus jedem, eine verborgene Kraft herausholt. Das Buch ist ein Querschnitt aus dem Leben einer interessanten, launischen Persönlichkeit, Vater, Visionär, Führungskraft, Entrepreneur, Designer und mit Sicherheit auch ein bisschen Genie. 

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers
Steve Jobs und sein MacBook in Szene gesetzt

Fazit

Besonders empfehlen würde ich in einigen Abschnitten, das Buch kurz zur Seite zu legen und die Werbespots von Apple Ende der 90er oder seine Rede in Stanford im Internet aufzurufen. Besonders angetan hat es mir die Think Different Kampagne von 1997. Nicht nur, dass Steve Jobs den Text mit geschrieben hat, er hat auch die Bilder der verschiedenen Persönlichkeiten ausgewählt und sich, man könnte fast meinen, selbst ein Denkmal gesetzt. Für mich beschreibt aber nichts besser die Person Steve Jobs, als der Text der Kampagne welche gleichzeitig inspiriert und zum nachdenken über all die anders und quer denkenden Menschen unserer Zeitgeschichte einlädt:

Here’s to the crazy ones.
The misfits.
The rebels.
The troublemakers.
The round pegs in the square holes.
The ones who see things differently.
They’re not fond of rules.
And they have no respect for the status quo.
You can quote them, disagree with them,
glorify or vilify them.
About the only thing you can’t do is ignore them.
Because they change things.
They push the human race forward.
While some may see them as the crazy ones,
we see genius.
Because the people who are crazy enough to think
they can change the world, are the ones who do.
Link zur Quelle  

2 Gedanken zu “Vom Kassettenrecorder zum iPhone 11 – Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers – eine Rezension”

  1. Ich habe diese Biografie von Steve Jobs schon vor ein paar Jahren gelesen und sie hat mich damals auch sehr beeindruckt. Vor allem die Detailverliebtheit, die bei ihm ja wirklich extrem ausgeprägt war. Für mich ist die Person Steve Jobs auf jeden Fall eine extrem faszinierende Persönlichkeit, mit wahnsinnigem Talent und Inspiration! Aber diese Biografie hat auf jeden Fall auch die weniger schönen Seiten seines Charakters gezeigt und ein sehr differenziertes Bild seiner Persönlichkeit gezeichnet.

    1. Liebe Saskia, lieben Dank für deinen schönen Kommentar. Uns ging es genauso und immer noch sind wir ganz fasziniert von seiner Persönlichkeit und wie gut sie in der Biografie dargestellt wurde. Kennst du schon die Biografie seiner Tochter?

Kommentar verfassen