Eine Reise durch das literarische Paris

#lieblingsbuchhandlung „Shakespeare and Company“ und weitere literarische Stopps

Salut! Es war nun fast unglaubliche 15 Jahre (!) her, dass ich das letzte Mal Paris gewesen bin. Während meines Auslandsjahr in Frankreich in der Schulzeit war ich innerhalb kürzester Zeit drei mal in der wunderschönen Stadt. Danach hatte ich entsprechend erst einmal mehr Lust andere Teile der Welt zu bereisen. Es war so eine Art Paris-„Overkill“. Nach all der Zeit bekam ich nun aber wieder Sehnsucht. Diese Stadt steht nun einmal nicht still. Außerdem wurde ich durch die Buch-Community auf die Buchhandlung „Shakepeare and Company“ aufmerksam, die ich nun endlich einmal selbst besuchen und bestaunen wollte.

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Die englischsprachige Buchhandlung „Shakespeare an Company“.

Bei „Shakespeare and Company“

Diese Buchhandlung ist nicht ohne Grund in aller Munde und international bekannt: Sie verdient ihren guten Ruf.

Man betritt ein altes Haus im französischen Stil ganz in der Nähe der Kirche Notre Dame. Viele Touristen stehen davor, sodass man von einem Blitzlichtgewitter nahezu überwältigt wird.

Auch von innen ist die Buchhandlung ein kleines Juwel. Wohl nicht ohne Grund darf man leider nicht fotografieren, um die alten Mauern zu schützen. Überall türmen sich Antiquitäten. Und nachdem man die enge Treppe bestiegen und man sich an anderen Touristen vorbei gehangelt hat, kann man in der oberen Etage sogar eine Art schwarzes Brett finden, indem Wohnungs- und Jobannoncen auf einem Treppenbalken kleben. Außerdem finden junge Reisende und Zugezogene dort einen Unterschlumpf, wenn sie in der Buchhandlung aushelfen. (Ich überlege ernsthaft, ob ich bei meinem nächsten Aufenthalt auch mal anfragen sollte 🙂 ).

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Shakespeare ist auch als Schutzpatron am Haus der Buchhandlung zu finden.

Meine Buch-Mitbringsel

Leider gibt es bei Shakespeare and Company nur englischsprachige Bücher. Da ich lieber französische Literatur als Souvenir mitbringen möchte, ging es also weiter.

In der Rue Mouffetard, eine wirklich malerische Straße mit Cafés und Lädchen, finde ich eine schöne Buchhandlung, in der ich mich beraten lasse. Noch etwas schüchtern über meine französischen Lesekompetenzen (immerhin ist der Aufenthalt schon Jahre her) traut mir der Buchhändler mehr zu als ich mir selbst. Er empfiehlt mir „Vernon Subotex“ von Virginie Despentes. Sofort leuchten meine Augen, da ich davon natürlich schon gehört habe und sogar einen Teil geschenkt bekommen hatte. Nun möchte ich die Bücher doch lieber in Originalsprache lesen. Nach längerem Zögern und einem Grinsen des Buchhändlers entscheide ich mich also für alle drei Bände. Immerhin war es Anfang des Jahres eines meiner Vorsätze mehr in Originalsprache zu lesen. Das ist also eine perfekte Ausrede – äh ein perfekter Grund – alle Bände zu kaufen. 😉

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Vernon Subotex in Originalsprache, alle drei Bände

Das literarische Viertel Saint Germain de Prés

Dort in der Gegend im Viertel Saint Germain de Prés merkt man, dass es literarisch angehaucht ist. Vor allem früher war es bekannt war für seine Künstler- und Literaturszene. Dort kann man wunderbar entlang bummeln, überall befinden sich kleine Buchhandlungen. und unter anderem auch das Café de Flor. Es ist eines der bekanntesten Cafés, wo bekannte Philosophen, Literaten und andere Intellektuelle wie Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sarte, aber auch Pablo Picasso und Karl Lagerfeld verweilten und diskutierten.

Les Bouquinistes von Paris

Die Bouqinisten sind eine feste, traditionelle Institution in Paris und öffnen ihre Zelte bei nahezu jedem Wetter an der Seine. Hier findet man Antiquitäten aus der Buchwelt, Comics und Zeitungen aber auch andere Souvenirs. Die Altbuchhändler gehören mittlerweile wie das Seine-Ufer selbst zum UNESCO Weltkulturerbe.

Fazit

Nun nach dem Urlaub frage ich mich, warum ich solange gewartet habe, dieser wundervollen Metropole wieder einen Besuch abzustatten: Paris ist eine Stadt zum Schlendern, zum Verweilen und Genießen. Ich vermisse auch immer mal wieder Französisch zu sprechen und das Laissez faire zu leben, was man in der französischen Hauptstadt stillen kann. Außerdem war ich positiv überrascht, wie viele kleine, unabhängige Buchhaltungen es in Paris noch gibt, die wohl alle einen Besuch Wert gewesen wären! Paris scheint also nicht nur die Stadt der Liebe, sondern auch eine Stadt der Literatur.

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