Ein Ratgeber, erschienen im September bei Ullstein
„Die Kunststoffproduktion ist in den letzten zwanzig Jahren in die Höhe geschnellt und hat 2015 die Marke von 320 Millionen Tonnen erreicht – damit bringt sie mehr auf die Waage als alle Menschen, die heute auf der Erde leben.“ (S. 57)
Die berühmte Plastiktüte: In den Sechziger Jahren etablierte sie sich die und symbolisiert Massenkonsum und Verschwendung. Die Entscheidung einiger Unternehmen, in den letzten Jahren die Plastiktüte zu verbieten oder zumindest Geld dafür zu verlangen, entfachte wieder eine wichtige Debatte um folgende Frage: Was können wir als Einzelner tun, um unsere Umwelt zu schützen?
Was habt ihr heute neben einem Schreibblock, Proviant und einem Getränke noch so in eure Arbeitstasche eingepackt? Ich selbst versuche eigentlich immer morgens daran zu denken, eine Stofftüte und meinen Kaffeebecher für einen spontanen Kaffee To Go einzupacken. Aber reicht das für einen umfassenden Unweltschutz in Zeiten der Moderne, der Konsumgesellschaft und des technischen Fortschritts?
„Wie wir Plastik vermeiden …und einfach die Welt verändern“ von McCullum
Inhalt
Es wird so viel Plastik produziert und zum Großteil auch mit nicht recyclebaren Material versehen, dass es wesentliche Auswirkungen auf die Umwelt haben muss. Es gelangt in unsere Meere und verschmutzt die Umwelt grundlegend. Umso mehr ist jeder noch mehr angehalten darauf zu achten, den Konsum an Plastik zu minimieren und täglich so wenig wie möglich Müll zu produzieren.
Will McCallum, Head of Ocean bei Greenpeace UK initiierte eine Anti-Plastik-Bewegung. Nun hat er in einem kleinen Ratgeber die Problematiken des in unserer Gesellschaft wachsenden Plastikkonsums aufgeschrieben und Tipps an die Hand gegeben, wie sowohl Unternehmen handeln sollten als auch jeder Einzelne in verschiedenen Lebensbereichen selbst für weniger Plastikkonsum sorgen kann. Im Sinne der Non-Profit-Organisation Greenpeace hat der Autor auch Handlungsanweisungen parat, wie man selbst ganz leicht eine Kampagne initiiert und sich so noch mehr engagieren kann.
Hier ein paar im Buch genannte Zahlen:
120 Millarden Plastikflaschen werden pro Jahr von Coca Cola hergestellt.
38 Millarden Plastikfragmente wurden auf der unbewohnten Insel Henderson gefunden.
12,7 Millionen Tonnen Kunststoff gelangen jedes Jahr in die Weltmeere.
330 Millionen Tonnen Kunstsoff werden weltweit pro Jahr produziert.
450 Jahre dauert es, bis sich eine Plastikflasche im Meer vollständig aufgelöst hat.
90 Prozent aller Seevögel haben Plastik im Magen. (S.67-68)
Kritik
Bei diesen Zahlen musste ich erst einmal schlucken. Mir gefällt, dass das Buch nicht nur Handlungsanweisungen gibt, sondern auch mit Wissen und gut recherchierten Details aufklärt. Allein diese Erkenntnisse können und sollten wachrütteln. Das Büchlein präsentiert die Fakten und Tipps zudem anschaulich, in dem es Interviews von Aktivisten, Fakten zum Plastikkonsum sowie Links bereithält, wo man sich weiterführend informieren kann.
Einige Praxistipps sind meiner Meinung nach jedoch nicht ganz praktikabel, zum Beispiel Tipps, Beautyprodukte und Lebensmittel selbst herzustellen oder wie man sich selbst gegen den Plastikkonsum mit eigens initiierten Kampagnen einsetzen kann. Es passt zwar zum Credo von Greenpeace, setzt aber bereits ein hohes Engagement voraus und holt nicht unbedingt jedermann ab. Dennoch stehen auch viele leicht umsetzbare Tipps zur Vermeidung von Plastikmüll in dem kleinen Ratgeber und vermutlich sollten wir tatsächlich mehr aus unserer Komfortzone krabbeln und Plastikkonsum bewusster und aktiver im Alltag vermeiden.
Fazit
Ich werde definitiv nicht mehr meinen Kaffeebecher vergessen! Mich hat das Buch überzeugt und ist perfekt für unterwegs oder gar als Geschenk für Freunde und Bekannte, die gern selbst mehr für ihre Umwelt tun möchten.
Zum Abschluss noch ein paar im Buch genannte Blogs zum Thema, die ich euch an’s Herz legen kann: Plastikfreier Juli und The Zero Wast Chef
Was macht ihr, um euren Plastikkonsum zu minimieren? Seid ihr diesbezüglich schon bewusst unterwegs oder wünscht ihr euch selbst, dahingehend noch aktiver zu sein? Kennt ihr noch weitere hilfreiche Blogs und Webseiten zum Thema?
Immer her damit!