Die vier Jahreszeiten von Aufgeblättert: Unser Jahresrückblick 2023

Mit 2023 schließen wir ein Kapitel, in dem wir ganz besondere Momente erleben durften, die uns sicher lange in Erinnerung bleiben werden.
Hier kommen unsere vier Blog-Jahreszeiten :

So waren wir im Frühling auf einer Literatur-Rallye durch Hamburg unterwegs und wurden von einem Kamerateam des NDR begleitet (NDR Nordtour). Außerdem waren wir das erste Mal zusammen auf der Leipziger Buchmesse.
Im Sommer durften wir zwei Lesungen innerhalb der Veranstaltungsreihe „Draußen im Grünen“ in Hamburg als Kooperationspartnerinnen begleiten.

Im Herbst konnten wir als Bloggerinnen beim NDR Sachbuchpreis dabei sein, wobei Aline euch mit auf die Preisverleihung nach Göttingen mitgenommen hat.
Der Winter war wiederum davon geprägt, dass wir nun aus zwei Städten bloggen, Luise ist nach Köln gezogen.

Ganzjährig haben wir auf dem Blog mehr Bücher von Autorinnen gelesen als je zuvor und so sind dieses Jahr auch unsere Highlights ausschließlich von Frauen geschrieben worden. Genauso haben wir wieder darauf geachtet, eine ausgewogene Mischung von Büchern aus Publikumsverlagen und unabhängigen Verlagen sowie Neuerscheinungen und Backlist-Titeln, aber auch Romanen und Sachbüchern abzubilden. Zudem haben wir vermehrt über den Tellerrand geblickt und Genres gelesen, die wir sonst eher links liegen lassen.

Aufgeblättert in Zahlen

Insgesamt haben wir 121 Bücher dieses Jahr gelesen und gehört
(Aline 67, Luise 54)
105 Bücher (Aline 64, Luise 41)
16 Hörbücher (Aline 3, Luise 13)
38 Beiträge
und über 10.000 Aufrufe auf dem Blog
128 Posts und ca. 2600 Follower auf Instagram

Außerdem sind wir Threads beigetreten, müssen uns das aber in Ruhe umschauen. Aktuell sind wir eher stille Beobachterinnen.

Durch die Fülle an wirklich guten Büchern ist es uns nicht leicht gefallen, Highlights auszuwählen. Dennoch wollen wir es wagen und stellen jeweils unsere vier Bücher vor, die uns dieses Jahr besonders im Herzen geblieben sind.

Vier Jahreshighlights von Luise

Zwei Debütromane und zwei Sachbücher, davon ein Hörbuch, gehören zu Luises Highlights. Dabei sind drei Neuerscheinungen aus 2023.

Luises vier Lesehighlights 2023

Der Kaninchenstall von Tess Gunty

„Der Kaninchenstall“ der jungen, talentierten Debütautorin Tess Gunty ist für mich verstörend, abgefahren und zugleich außergewöhnlich anders; eine Sprachgewalt, die Eindruck hinterlässt. Hier geht es zur ausführlichen Rezension.

Für alle Vielleser:innen, die Lust auf etwas Neues haben.

Gittersee von Charlotte Gneuß

Mein letztes Buch aus dem Jahr 2023, welches mir ein fulminantes Ende meines Lesejahres bietet. Es ist ein kontrovers besprochener Debütroman, der bei mir jedoch Eindruck hinterlassen hat. Er spürt das Leben einer Jugendlichen in der DDR nach und erzählt dabei nahezu beiläufig, gleichzeitig mit hoher Spannung, wie ein junges Mädchen Opfer des Überwachungsstaates der DDR wird. Eine ausführliche Rezension folgt!

Für alle, die es lieben, in eine Geschichte gesogen zu werden.

Equal Pay Now! von Birte Meier*

Die Journalistin Birte Meier erzählt eindrücklich ihre persönliche Leidensgeschichte, als sie im öffentlich rechtlichen Fernsehen für gleiche Bezahlung gegenüber ihren männlichen Kollegen einstehen wollte. Außerdem ordnet sie die Situation des Gender Pay Gaps in Deutschland in den historischen und gesellschaftspolitischen Kontext ein. Dabei ist die Autorin eine Wegbereiterin, so gab es bis zu diesem Jahr laut meiner Recherchen noch kein populäres Sachbuch, das die Thematik „Gender Pay Gap“ schwerpunktmäßig behandelt. Hier geht es zur ausführlichen Rezension.

Für alle Feminist:innen und für dienigen, die glauben, es nicht sein zu müssen.

Die Träume anderer Leute von Judith Holofernes (Hörbuch)

Das Besondere an dem autobiografischen Buch von Judith Holofernes ist, dass sie vor allem über die Zeit nach dem Erfolg von „Wir sind Helden“ spricht. Was passiert „nach der Karriere“ eines Pop- oder Rockstars? Wie geht buchstäblich die Heldin der Jugend mit dem neuen Leben um? Berührend erzählt sowie kunstvoll: Judith Holofernes findet immer die richtigen Worte, so wie in ihren Songs. Hier geht es zur Kurzrezension.

Für Kinder und Fans der 90er und 2000er.

Vier Jahreshighlights von Aline

Drei Backlist Titel und eine Neuerscheinung aus einem unabhängigen Buchverlag in 2023 haben Aline in diesem Jahr besonders gut gefallen.

Alines vier Lesehighlights 2023

Der verlorene Sohn von Olga Grjasnowa

Ohne den Blick über den Tellerrand, wäre mir dieser historische Roman, der voller Wucht über das aufwachsen mit zwei Identitäten und zwei Religionen erzählt und uns tief in das Jahr 1839 und den Nordkaukasischen Krieg holt. Hier geht es zur ausführlichen Rezension.

Für alle, die sich bisher noch nicht an einen historischen Roman gewagt haben.

Das Achte Leben von Nino Haratischwili

Ein fulminanter Familienroman, dessen Geschichte ein ganzes Jahrhundert georgischer Geschichte und sechs Generationen Familiengeschichte umspannt. Historische Ereignisse wie die Oktoberrevolution und Zusammenbruch der UDSSR sind erzählerisch spannend verwoben. Hier geht es zur Kurzrezension.

Für alle, die große Familienromane vor historischen Schauplätzen mögen.

Zugvögel von Charlotte McConaghy

In diesem dystopischen Roman gelten fast alle Tiere der Erde als ausgestorben, bis auf Zugvögel, die die Protagonistin auf ihrer Reise sucht. Eine Reise die sie an ihr Maximum bringen wird und mich nachhaltig tief bewegt hat. Hier geht es zur Kurzrezension.

Nicht nur für Natur- und Vogelliebhaber, sondern allen denen die Welt am Herzen liegt.

Schrödingers Grrrl von Marlen Hobrack*

In diesem großartig und unterhaltsam erzählten Roman wird ein ganzer Literaturbetrieb an der Nase herumgeführt und ein Lügengerüst gesponnen, das aufgrund von falschem Stolz zum Einsturz gebracht wird. Hier geht es zur ausführlichen Rezension.

Für alle die, die weißen alten Männern schon immer mal die Stirn bieten wollten.

*Rezensionsexemplare

Fazit

Blicken wir auf das vergangene Jahr, könnte man meinen, dass das Jahr wie ein ICE zwischen Hamburg und Köln an uns vorbeigerast ist, doch zum Glück gibt es auf jeder Strecke Stopps, welche Zeit zum Durchatmen lassen. Leider auch die eine oder andere Baustelle oder Weichenstörung kann dazwischen kommen. (Davon kann Luise aktuell ein Lied singen.) Aber zum Glück sind wir zu zweit, wobei wir schauen, dass der Blog ein Hobby bleibt, das Spaß macht und der Druck nicht zu groß wird.

Thänk you for travelling with us!

Nun freuen wir uns aber auf die Reise ins Jahr 2024 und was das neue Jahr für uns in Köln, Hamburg oder woanders in der Bücherwelt bereithält. Hier tüfteln wir noch fleißig an neuen Schwerpunkten und Projekten, dazu bald mehr!

2 Gedanken zu “Die vier Jahreszeiten von Aufgeblättert: Unser Jahresrückblick 2023”

  1. Ihr beide sowie euer Aufgeblättert-Blog ist einfach toll! Ich lese jeden eurer Beiträge. Durch eure Leseempfehlungen habe ich Bücher gelesen, die mir sonst verborgen geblieben wäre. Dafür möchte ich von Herzen DANKE sagen.

    Auf ein neues spannendes Lesejahr!

    Ich werde übrigens (als unbekannte Autorin und Herausgeberin) in diesem Jahr im März 2024 nach jahrelanger auch durch Corona-bedingter Pause endlich wieder auf der Buchmesse in Leipzig dabei sein. Ihr auch?

    Herzliche Grüße aus Hamburg von
    Sabine alias Verbalkanone

    1. Liebe Sabine, vielen vielen Dank für deine schönen Worte! Oft wissen wir ja nicht, wie das, was wir schreiben, so ankommt und dann tut so ein Feedback natürlich noch mal extra gut 🙂 In Leipzig werden wir aller Voraussicht nach sein, den genauen zeitlichen Rahmen und die Details arbeiten wir aber gerade erst noch aus. Liebe Grüße von uns

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