Eine Hommage an das gedruckte Wort – Oder auch: Wie ich zur Buchbloggerin wurde
Heute ist der Tag aller Tage für Buchnerds und Berufstätige in der Buchbranche, auf den viele schon Wochen vorher hinfiebern. Wahrscheinlich lieben gerade Buchblogger diesen Tag. Sie verbringen aus Liebe zur Literatur ihre Freizeit damit, Bücher nicht nur zu lesen, sondern auch über sie zu schreiben: Heute am 23. April ist der UNESCO Welttag des Buches. Ein wichtiger Förderer für Initiativen zu diesem internationalen Tag in Deutschland ist die Stiftung Lesen.
Ich möchte diesen Tag nutzen, um meine eigene kleine Liebeserklärung an das Buch zu schreiben. Es ist eine ganz persönliche Widmung.
Ich möchte euch erzählen, warum ich so gern lese und weshalb ich auch noch so verrückt bin, über das Gelesene zu schreiben, was bedeutet, in der Freizeit noch mehr am PC zu sein, um über Bücher zu bloggen. Lesen, Schreiben, Bloggen, in Sozialen Netzwerken verbreiten – das nimmt immerhin viel Zeit in Anspruch. Ihr fragt euch wahrscheinlich: Hat das Mädchen überhaupt ein soziales Leben?
Ich muss euch enttäuschen. Ich sitze nicht traurig in der Ecke und sehe Bücher als meine einzigen Zuhörer und Freunde an. Im Gegenteil. Ich liebe es, unter Freunden zu sein und Zeit mit meinen liebsten Menschen zu verbringen. Ich bin auch nicht nur in meinen vier Wänden, sondern gern draußen (ehrlich!).
Für mich bedeutet ein Buch lesen aber vor allem Entspannung, was für andere zum Beispiel ein Film schauen oder Musik hören sein kann. Anstatt mich mit Taschen und Schuhen glücklich zu shoppen, kaufe ich mir gern ein Buch. Lesen heißt für mich, in fremde Welten eintauchen und meiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Lesen heißt, in andere Gedankenwelten der Protagonisten zu springen und dabei sich selbst Gedanken machen. Lesen heißt, verreisen ohne den Ort wechseln zu müssen.
Ich blogge seit nunmehr fast zwei Jahren. Allerdings war es nicht von Beginn an ein Literaturblog. Auf „Luise blättert auf“ habe ich allgemeiner über Feuilleton-Themen wie über kulturelle Ereignisse, aktuelle gesellschaftliche Diskussionen oder über Themen des Zeitgeistes geschrieben. In einer Sparte habe ich dennoch auch schon über Literatur gebloggt, aber eben nur als ein Thema von vielen. Mit der Zeit merkte ich, dass es mir am meisten Freude bereitet, über Bücher zu schreiben. Bücher entsprechen mehr meiner Freizeit und Leidenschaft. So wurde aus „Luise blättert auf“ letztendlich auch „aufgeblättert“.
Ich finde es schön, wie ich nun noch differenzierter die Buchwelt entdecke, auch mehr lese und mich mit anderen Buchbloggern vernetzen kann. Auf Twitter, Instagram und Facebook liest man viel über den Welttag des Buches. Da geht mein Herz auf. Die Buchblogger sind eine Gemeinschaft, anstatt sich als Konkurrenz zu betrachten.
Die Verlage reagieren langsam auf diese Online-Entwicklung, dass nicht mehr nur wichtige Zeitungen, Journalisten und Buchkritiker rezensieren und deren Zielgruppe sind, sondern auch private Blogger. Sie verschicken Rezensionexemplare und veranstalten Bloggersessions. Sie arbeiten immer mehr mit Bloggern zusammen, wenn auch eine hohe Reichweite und Followerzahl vielen Verlagen weiterhin wichtig ist. Anfangs führte es dazu, dass Verlage sogar eher beliebten Mode- und Lifestylebloggern ein Rezensionsexemplar zuschickten, als den kleineren Buchblogs. Doch nun findet man auf den Verlagsseiten fast immer Infos für Blogger, in denen auch ausdrücklich regelmäßige Beiträge zu Büchern und Rezensionen verlangt werden. Wir sind eine wichtige Zielgruppe. Wir sind gute Werbung. Wir lesen und schreiben aus Liebe zum Buch und verbreiten unsere Meinung zu den Büchern. Auch auf Buchmessen werden immer häufiger Veranstaltungen für Blogger angeboten. Das bedeutet vor allem auch, dass Blogger immer mehr als professionelles Publikum angesehen werden. Sie sind die „neue Presse“, die Zugang zum Hobbyleser hat.
Ich freue mich über jeden Like und Kommentar. Meinen Freunden erzähle ich begeistert, wenn ein Autor auf meine Rezension reagiert oder bekannte Buchblogger, die ich selbst gern lese, mir positives Feedback geben. Ich freue mich immer, wenn ich wieder einen Leser mehr für meinen Blog gewinnen kann. Das motiviert mich.
Ja, bloggen nimmt Zeit in Anspruch und ich mache es häufig abends nach der Arbeit oder gemütlich am Wochenende beim Kaffee. Aber für mich ist Bloggen keine Zeitverschwendung, sondern mein Hobby. Ich nehme mir die Zeit dafür, Lesen und Bloggen sind mein Zeitvertreib, den ich liebe. Dennoch bin ich nicht einsam, sondern ich würde es wie in dem von mir gerade begonnenen Buch Das Gegenteil von Einsamkeit von der wundervollen Marina Keegan beschreiben: „Wir haben kein Wort für das Gegenteil von Einsamkeit, aber wenn es eins gäbe, könnte ich sagen, genau das will ich im Leben.“
Warum lest ihr gern und welche Bücher begleiten euch? Welche haben euch besonders inspiriert, von der ersten Zeile an?
Ps.: Vielen lieben Dank an meine Liebsten, dass ihr immer so ausdauernd und geduldig zuhört, wenn ich mal wieder über Bücher oder über meinen Blog rede oder plötzlich stehen bleibe: Das muss ich für meinen Blog fotografieren! Aber wenn ich darüber hitzig rede, heißt das, dass ich meine Begeisterung mit euch teilen möchte. Das ist ein Liebes- und Freundschaftsbeweis!
Ein Gedanke zu “Literarische Liebeserklärung ”