„Das Rauschen in unseren Köpfen“ von Svenja Gräfen (April 2017, Ullstein fünf)
„Das Rauschen in unseren Köpfen“ versprach mir eine moderne Geschichte über das Lieben und Leben unserer Generation, über die Geschichte eines Mädchen und Jungen, die sich zum ersten Mal richtig verlieben.
Das Buch ist jedoch mehr als die Geschichte über eine Liebelei. Es erzählt tiefgründig und berührend über die Komplexität von Beziehungen, seien es Freundschaften, Familie oder eine Partnerschaft…
Inhalt
Lene lernt Hendrik kennen, wobei die Ich-Erzählerin unmittelbar das Gefühl hat, ihr Gegenüber schon immer gekannt zu haben. Er ist ihre erste große Liebe und eine Zeit ohne Hendrik kann sie sich gar nicht mehr vorstellen. Sie hatte aber durchaus ein Leben vor ihm. Ihre Erinnerungen an die Jugend sind geprägt von der besonderen Freundschaft mit ihrer besten Freundin Hanna und ihrem Bruder Jaro als unzertrennliches Dreiergespann.
Es ist auch die Zeit des Erwachsenwerdens. Lene beginnt ihr Studium und zieht in ihre erste eigene Wohnung mit Hanna, genauso ziehen sie gern zusammen auch um die Häuser. Doch Lene wird klar, dass sich gute Zeiten schnell ändern können. Irgendwie scheint nichts mehr wie vorher. Hanna und Jaro verändern sich. Aus irgendeinem Grund gibt es sie zu dritt nicht mehr so, wie sie es als Jugendliche waren. Auch Hendrik verändert sich und scheint sich immer mehr zurückzuziehen. Außerdem scheint er ein Geheimnis zu haben, welches mit Klara zu tun hat…
Kritik
Von der ersten Seite an war ich von Svenja Gräfens Schreibstil angetan. Sie beschreibt die Situationen bildhaft und voller Emotionen. Das Buch zeigt die moderne Welt, in der Liebe und das Leben zu einer neuen Herausforderung zu werden scheinen. Ist die erste auch die wirklich richtige Liebe? Gibt es die Liebe für immer? Was ist mit den anderen Problemen wie mit der eigenen Selbstverwirklichung und dem Selbständigwerden? Was ist mit der Vergangenheit und der eigenen Gegenwart?
Es geht in dem Buch weniger um Liebe und Romantik in der kitschigen Form als mehr um die Realität, welche oft Chaos in die Gefühlswelt bringt. Außerdem thematisiert „Das Rauschen in unseren Köpfen“ Lebenskrisen, die auch der Anfang von Depressionen sein können. Das Buch ist eine Verflechtung von komplexen Beziehungen, sei es auf freundschaftlicher, familiärer oder romantischer Ebene. Die Auseinandersetzung mit dem ernsten Thema Depressionen lässt die Lektüre noch tiefgründiger werden. Mit Perspektiv- und Zeitwechseln, die sich wie ein roter Faden durch das Buch ziehen, ohne zu komplex zu wirken, gelingt es der Autorin, dass man das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Fazit
„Das Rauschen in unseren Köpfen“ hat mich emotional sehr berührt, ist eine ideale Sommerlektüre und ein besonderer Geheimtipp. Ich liebe Bücher aus dem Verlagsprogramm Ullstein fünf, da sie modern sind und Themen der jungen Generation ansprechen. Svenja Gräfen trifft den Ton unserer modernen Zeit und der Generation, der man Beziehungsunfähigkeit nachsagt bzw. ganz im Gegenteil wohl hoffnungslos romantisch ist.
Auch Spannend
Weitere Neuerscheinung bei „Ullstein fünf“ : Sonne und Beton von Felix Lobrecht – Meine Rezension: Berliner Sommer einbetoniert
Das Buch habe ich auch gerade gelesen und ich kann dir in allen Punkten nur zustimmen. Ein wunderbares Buch, mit einem besonderen Schreibstil und einer mitreißenden Liebesgeschichte.
Werde dazu bestimmt bald auch noch eine Rezension schreiben.
Liebe Grüße, Julia
Ich fand das Buch auch sehr mitreißend und mit vielen Emotionen geschrieben, ohne mal das Gefühl gehabt zu haben, dass es mir zu kitschig ist. Dann bin ich auch mal auf deine Rezension sehr gespannt! Liebe Grüße Luise
Meine Rezension ist jetzt schon online, falls du wirklich mal reinlesen willst. ?
https://leselustbuecher.blogspot.de/2017/08/das-rauschen-in-unseren-kopfen-svenja.html