Ein Fan von „Fangirl“ von Rainbow Rowell, eine Rezension

„Fangirl“ von Rainbow Rowell, 2013 (Macmillan Publishers)

Ich sah in vielen Blogs und in deren Social-Media-Kanälen, wie ein Blogger nach dem anderen begeistert über Fangirl schrieb und postete. Ich war lange skeptisch, ob mich die Young-Adult-Geschichte tatsächlich auch so packen könnte.

Das Buch Fangirl über Fanfiction-Schreiberin Cath  soll nun im Juli beim Hanser Verlag auch in deutscher Sprache herauskommen. Ich dachte mir nun noch die letzte Chance zu ergreifen und mich ans englische Original zu wagen. Nach der ganzen Ephorie der Bücherwürmer im World Wide Web ließ auch ich mich nun davon anstecken und beim Bookstagram-Treffen entschied ich mich, Fangirl zu kaufen. Auch die Bookastagramer begannen fast allesamt zu schwärmen, als ich das Buch aus dem Regal zog.

Mein anfängliche Skepzis war letztendlich mehr als unbegründet: Ich bin immer noch ganz überwältigt davon, wie ich Seite für Seite verschlang und mich die Geschichten um Cath und Simon Snow ehrlich berührten.

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Ganz vertieft in die Welt von Cath und Simon Snow

Inhalt

Cath ist in ihrem ersten High School Jahr und versucht sich anfangs mit der Situation abzufinden, dass ihre Zwillingsschwester und Seelenverwandte Wren mehr eigene Wege gehen möchte. Im Gegenteil zu ihrer Schwester, ist Cath eher eine Einzelgängerin und verschanzt sich, abgesehen von ihren Kursen, zu Beginn eher in ihrem Zimmer. Sie liebt es Fanfiction zu schreiben und zwar über den Bestseller Simon Snow, einem jungen talentierten Zauberer mit Machtpotential, wenn er nun noch in der Zauberschule sein Kräfte richtig einzusetzen lernt.

Cath ist in der Fan-Community beliebt und hat daher selbst viele Follower. In ihren Geschichten spinnt sie die Story um Simon Snow und seinen Begleitern Baz, Agatha und Penelope weiter oder erfindet sie gänzlich neu, Mit der Zeit allerdings müssen ihre Fans immer geduldiger werden betreffend der Fortsetzungen zu „Carry on“, Caths eigene großen Geschichte um Simon Snow. Es ist das reale Leben der High School, was Cath öfter vom Schreiben ihrer Fanfiction abhält. Da wäre Nick aus dem Fiction-Writing-Kurs oder Reagan, Caths Mitbewohnerin und Levi, ein Freund von Reagan.

Wren kapselt sich weiter ab und ihr allein erziehender Vater scheint nun ohne seine Töchter überfordert. Außerdem tritt ihre Mutter plötzlich wieder in ihr Leben, nachdem sie die Familie verließ, als Cath und Wren noch Kinder waren. Doch vor allem die eigene Gefühlswelt bringt Cath durcheinander. Denn sie beginnt sich das erste Mal so richtig zu verlieben.

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Fangirl von Rainbow Rowell im englischen Original

Kritik

Jeder kennt es, wie schwer es manchmal ist, an sich selbst zu glauben und selbstbewusst an neue Situationen heranzugehen. Cath zerbricht sich gern voller Gedanken den Kopf und liebt es kreativ in ihrer eigenen Welt zu sein – womit ich mich direkt in Cath wiedergefunden habe. Doch genauer gesagt ist es die Welt von Simon Snow, in die sie gern verschwindet.Als Bücherwurm kennt man vermutlich dieses Gefühl, die Faszination der Fantasiewelten der eigenen Lieblingsbücher, in die man gern mal real hineintauchen wollen würde. Außerdem glaube ich, dass Journalisten, Autoren oder Blogger Caths Vorliebe sehr gut nachvollziehen können, sich von Geschichten zum Schreiben inspirieren zu lassen und selbst gern Ideen auf’s Papier zu bringen. Ich konnte Cath dahingehend gut verstehen. Rainbow Rowell erzählt eine bezaubernde Geschichte über ein Mädchen, in das man sich sofort hineinversetzen kann.

Die Genialität Rainbow Rowells ist es jedoch, neben diesem Erzählstrang noch einen weiteren mit einfließen zu lassen, den um Simon Snow. Man wird immer mehr auch in seine im wahrsten Sinne des Wortes magische Welt mitgenommen – sowohl in die des fiktiven Bestsellers als auch in die von „Magicath“, Caths Nickname in der Fan-Community.

Ja, das Buch ist Young Adult, doch für die Probleme der Erstsemestlerin ist man keineswegs zu alt. Wer erinnert sich nicht gern an die ersten Gefühle und an diese Zeit, in der man herausfinden musste, wer man ist und was man will. Der Roman ist eine gelungene Verknüpfung besonderer Herausforderungen im Leben: Erwachsen werden, sich verlieben, sich mit den familiären Konflikten auseinandersetzen und sich selbst kennen lernen. Die besondere Verbindung zwischen den Zwillingen ließ mich besonders mitfühlen und ich wollte erfahren, wie sich die Beziehung entwickelt. Vor allem aber die zwei Erzählstränge lassen das Buch zu einer anspruchsvollen Lektüre werden, da man sowohl in die Zauber- als auch die reale Welt von Cath und in ihre Gedankengänge eintaucht.

Simon Snows Welt weist viele Parallelen zu Harry Potter auf, was Rainbow Rowell in einem Interview selbst anmerkte. Fast jeder unserer jungen Generation ist mit Harry Potter aufgewachsen und wurde von der magischen Welt angezogen. Umso mehr kann man sich in Cath hineinversetzen. Die Parallelen störten mich ganz und gar nicht, sondern sie wirkten wie Rainbow Rowells eigene Fanfiction.

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Die Young Adult Geschichte hat mich überall hinbegleitet…

Fazit

Rainbow Rowell ist mit Fangirl eine bewegende Erzählung gelungen, in der man Cath in’s eigene Herz schließt. Außerdem ist der Autorin die Verflechtung der beiden Erzählstränge gekonnt gelungen.  Fangirl lässt sich übrigens wunderbar auf englisch lesen, denn bin ich schon ganz gespannt auf die deutsche Übersetzung. Vor allem ist in einer Zusammenarbeit vom Hanser Verlag mit dem dtv Verlag neben der Fangirl Übersetzung gleichzeitig auch die Veröffentlichung des Roman über die Geschichte „Carry on – „Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snows“ in Deutsch geplant , worauf ich mich ganz besonders freue. Fazit vom Fazit: Ich bin ein Fangirl liebe Rainbow Rowell!!

Nice to know

Interwiev mit Rainbow Rowell über Carry On ( auf englisch)

Über Simon Snow und Parallelen zu Harry Potter

Fafiction – Seite auf deutsch

 

 

 

2 Gedanken zu “Ein Fan von „Fangirl“ von Rainbow Rowell, eine Rezension”

  1. Hey!
    Eine wunder, wunderschöne Rezension die mir noch viel mehr Lust auf das Buch macht!
    Ich werde es definitiv im August lesen. Auf Cath und die Fanfiction bin ich unglaublich gespannt.
    Ich glaube auch nicht, dass man zu alt dafür sein kann..

    Liebe Grüße,
    Nicci

    1. Gerade als Buchblogger kann man Cath glaube ich ganz gut verstehen! Und wenn du Harry Potter magst, wirst du auch Simon Snow lieben ;-). Ich bin schon auf das Buch zu Simon Snow und der Zauberwelt gespannt, welches im August erscheint. Dazu werde ich dann auch noch berichten! vielen lieben Dank übrigens für deine vielen lieben Kommentare! Ich habe mich sehr gefreut!! Liebe Grüße Luise

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